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Jahresbericht 2013/2014

Januarkonzerte 17./19. Januar 2014

Unsere Januarkonzerte 2014 standen wiederum im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums des Schülerorchesters: Es erklangen drei Werke von ehemaligen Mitgliedern des Orchesters, die Lasker-Schüler-Lieder von Emanuel Hurwitz sogar als Uraufführung, 60 Jahre nach ihrer Entstehung! Das kompositorische Handwerk und die bereits voll entwickelte Tonsprache des damaligen Maturanden (im Umfeld etwa von Hindemith und Bartók) faszinieren noch heute. Immer wieder gibt es bei uns Gymnasiasten und Gymnasiastinnen, welche ein hohes musikalisches Niveau erreichen, sei es als Ausführende oder als KomponistInnen. Nicht alle diese Talente wählten und wählen nach der Matura den Musikerberuf. Emanuel Hurwitz studierte zwar vorerst Komposition, wechselte aber später zur Medizin und schliesslich zur Psychiatrie. Hans Meierhofer hingegen widmete sich ganz der Musik und kam an seine Schule, das LG, zurück - als Musiklehrer und Dirigent, der das Musikleben der Schule und das Schülerorchester während 35 Jahren prägte. Sein Zyklus von vier jiddischen Liedern «Der Goldene Pfau» entstand 1974 und ist dem Schülerchor und dem Orchester auf den Leib geschrieben. Eine spätere, zum Melodram erweiterte Fassung wurde 2005 in der Aula Rämibühl aufgeführt.

Neben dem «jüdischen» Themenstrang verfolgte unser Programm einen «klassischen»: hier wurden unsere SchülerInnen mit Barock und Wiener Klassik vertraut gemacht, anhand von Instrumental- und Vokalwerken, die abseits des gängigen Konzertrepertoires stehen. Die Auswahl war auf das Instrumentarium des Orchesters der Gymnasien abgestimmt und gab einzelnen MusikerInnen und auch unserem Sängerpaar Gelegenheit zu solistischer Entfaltung. Cinzia Zanovello 6c RG, Sopran, ist Maturandin und eine ausnehmend begabte Sängerin, Claudio Danuser, Bariton, ist Opern- und Oratoriensänger und u.a. Musiklehrer am Literargymnasium Rämibühl. Die Blockflötistin Tamara Nashid ist Fünftklässlerin (5a) am Realgymnasium. Weitere obligate solistische Partien spielten Livio Redard-Jacot 4b RG, Klarinette, Samantha Chrobot 5b LG, Sopranino, und Auguste Jankauskaite 6e LG, Violine.

Die Auszüge aus den Oratorien von Vivaldi und Haydn nach apokryphen Büchern des Alten Testaments («Tobias» und «Judith») bildeten die Verbindung der beiden Themenkreise.

Ein weiteres kreatives Element unserer Schulen kam hinzu: zur Musik wurden ausgewählte Bilder von Rainer Oberhänsli-Widmer (geb. 1953) gezeigt. Auch er ist ein «zurückgekehrter» Ehemaliger des LG, wo er seit 1973 Latein, Griechisch und Religion unterrichtet. Für die Bildende Kunst wurde er von seinem damaligen Zeichenlehrer Viktor Aerni begeistert. Ein längerer Aufenthalt in Jerusalem 1991/92 gab ihm den entscheidenden Anstoss zur Auseinandersetzung mit der Malerei: Biblische Texte und Landschaften wurden für ihn zu einer Fülle von inneren Bildern, die nach Umsetzung in Farbe und Form drängten bzw. immer noch drängen. Eine erste Ausstellung erfolgte 1992 in Zürich, seit 1994 finden regelmässig Ausstellungen im In- und Ausland statt. Eine umfassende Dokumentation seines Schaffens und eine Galerie sind auf seiner Website www.raineroberhaensli.ch zu finden.

Eröffnet wurde unser Abend vom Titan Prometheus, der in der griechischen Sagenwelt als Schöpfer der Menschen gilt. In Töne gesetzt wurde dieser Mythos vom nicht weniger titanischen Beethoven, der diese Musik zu einem Ballett schuf, das verloren ging und heute nicht mehr rekonstruiert werden kann.

Wir danken Rainer Oberhänsli-Widmer, dem Unterstufenchor des RG (Leitung: Beat Fritschi), den Schulleitungen von LG und RG, der Stammer-Mayer Stiftung und all unseren Mitwirkenden dafür, dass sie dieses Konzert möglich machten!

 

Berlinreise des Schülerorchesters

Vom 6. bis zum 12. April 2014 war das Orchester der Gymnasien Rämibühl zu Gast in Berlin. Zusammen mit dem Orchester, dem Chor, der Gruppe Darstellendes Spiel und zwei Tänzern des Albert-Einstein-Gymnasiums Berlin-Neukölln gestalteten wir ein szenisches Programm unter dem Titel "requies aeterna". Anlass für dieses "Requiem" war der Beginn des Ersten Weltkriegs, der sich heuer zum hundertsten Mal jährt. Das von Jochen Settili, dem charismatischen Musiklehrer des Albert-Einstein-Gymnasiums, und seinem Kollegen, dem Theaterpädagogen Sébastien Bralant zusammengestellte "Gesamtkunstwerk" thematisierte den Krieg im Allgemeinen, seine Entstehung aus menschlichen Konflikten und seine verheerenden Folgen für das Individuum. In dichter Folge wechselten Musikstücke (teilweise getanzt) und dramatische Sketches ab oder wurden übereinander gelagert. Die dramatisierten Texte stammten von Heinz Pangels ("An die Schwachen"), Wolfgang Borchert ("Die Kegelbahn") oder waren von den Berliner SchülerInnen im Kollektiv selbst erarbeitet worden. Komponisten von Beethoven über Brahms bis Lili Boulanger, Joaquín Rodrigo, Karl Jenkins und unserem ehemaligen Kantonsschüler Emanuel Hurwitz erklangen in einzelnen Sätzen. Das vereinigte Berliner und Zürcher Schulorchester spielte auf der Bühne, vom darstellenden Spiel durch einen Tüllvorhang getrennt, der durch wechselnden Lichteinfall transparent gemacht wurde oder das Orchester den Blicken des Publikums entzog. Die drei professionellen Bühnentechniker und die üppige Beleuchtungs- und Toneinrichtung im Saal des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt Neukölln machten noch viel andere szenische Effekte möglich und garantierten einen reibungslosen Ablauf der Show.

Mit solchen Patchwork-Programmen können wir unsere Orchestermitglieder auch an Werke heranführen, die in integraler Aufführung jenseits des technischen Horizonts von Laienmusikern liegen. Beeindruckend waren in Neukölln zwei Sätze aus dem DEUTSCHEN REQUIEM von Johannes Brahms: Chor (Einstudierung: Uwe Fischer) und Orchester, beide "autochthon" aus Zürcher und Berliner SchülerInnen bestehend, darüber der sonore Bariton von Claudio Danuser, Musiklehrer am LG: "Herr, lehre doch mich, dass ein Ende mit mir habe muss!" Aber auch die Berührung von Musik und Szene erschloss unseren MusikerInnen neue Horizonte: weil sie nicht im Orchestergraben versenkt waren, waren sie ins szenische Geschehen integriert und nahmen Anteil an demselben. Besonders der Tänzer Elia Patrizi, Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums, beeindruckte durch sein Sterben in Joaquín Rodrigos CONCIERTO DE ARANJUEZ (den Solopart spielte der Gitarrist Alexander Gil 5d RG souverän!) oder seine Sprünge als Prometheus in Beethovens gleichnamiger Ouvertüre. Im Zusammenhang mit dem Kriegsbeginn 1914 stellte sich da die Frage: War es richtig, dass Prometheus den Menschen das Feuer brachte?

Neben der anstrengenden Probenarbeit und den 50-minütigen U-Bahnfahrten quer durch Berlin blieb den Orchestermitgliedern noch Zeit für Sightseeing und Gesellschaftliches: Die Berliner Philharmonie besuchten wir und hörten dort ein Lunchkonzert, im Reichstag erklommen wir die Glaskuppel wurden im Plenarsaal als "Aussereuropäische" begrüsst, eine Spreefahrt von der Oberbaum- zur Hansabrücke zeigte uns das Zentrum Berlins und seine architektonische Vielfalt vom Wasser aus. Gemeinsame Nachtessen, auch mit den Berliner SchülerInnen, sorgten für fröhliche Stimmung und förderten die Kameradschaft unter den Teilnehmern der Reise und ihren Gastgebern. Auch für individuellen Ausgang und Shopping gab es genügend Raum. Nach der achtstündigen Bahnreise nach Zürich am Samstag trugen unsere SchülerInnen Souvenirs und viele schöne Erinnerungen nach Hause. Zwischenfälle gab es auf der Tournee keine, alle sind wohlbehalten zuhause angekommen. Die Orchesterleiter Marc Brühlmann und Martin Lehmann, sowie die Begleiter Claudio Danuser und die aus Paris angereiste Zürcher Violoncellistin Eleonore Willi danken allen Teilnehmern dieser Orchesterreise für ihren Einsatz und ihre Disziplin! Besonderer Dank gebührt auch unseren Berliner Gastgebern, allen voran Jochen Settili, der mit unermüdlicher Initiative und totalem Einsatz dieses Projekt möglich gemacht hat.

Der Sacha-Stiftung und dem VEGL danken wir für die grosszügige finanzielle Unterstützung.

 

Maturfeiern und Juli Serenade

Traditionsgemäss spielte das Schülerorchester an den Maturfeiern von LG und RG. Die LG-MaturandInnen wurden verabschiedet mit dem FANDANGO aus der Ballettmusik EL CORREGIDOR Y LA MOLINERA von Manuel de Falla und den CANTIGAS DE SANTA MARIA eines spanischen Anonymus des 13. Jahrhunderts. Für das RG spielte Tommaso Giardini den Solopart im ersten Satz aus dem KLARINETTENKONZERT B-Dur von Johann Stamitz.

Dieses Konzert erklang auch an der Aula-Serenade vom 1. Juli 2014, welche zusammen mit dem Unterstufenchor des RG, der Djembégruppe und Kammermusikformationen aus unseren Orchestermitgliedern gestaltet wurde. Unsere Blockflötengruppe spielte zum Abschied unter der Leitung von Noëlle Chen zwei Variationssätze von Antonio de Cabezón (1510-1566).

 

Von Martin Lehmann und Marc Brühlmann

 

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